Ob Sebastian Anton Kneipp selbst in die Sauna gegangen ist, wissen wir nicht. Zu seiner Zeit, Mitte des 19. Jahrhunderts, war das Saunieren in Mitteleuropa noch nicht sehr bekannt. Aus naturheilkundlicher Sicht ist die Sauna auf jeden Fall in vieler Hinsicht ideal. Am besten zwei- bis dreimal pro Woche.
Alles spricht für die Sauna:
- Das Saunieren entspricht ideal dem naturheilkundlichen Ansatz von „Reiz und Gegenreiz“, also kalt auf warm (wie bei den Kneipp-Güssen).
- Regelmäßige Saunagänge wirken wie eine „dritte Niere“, d. h., über das Schwitzen werden Stoffwechselprodukte ausgeschieden.
- Unser Körper besteht aus vielen biologischen, miteinander vernetzten Systemen, zwischen denen ein ständiger Austausch von Stoffen und Energie abläuft. Die Wärme in der Sauna wirkt im gesamten Organismus, so auch in unserer Gewebestruktur, die wiederum die Körperzellen und ihre Funktion beeinflusst. Saunieren erhöht die positiven Fließeigenschaften der interzellulären Flüssigkeit.
- Sauna kann durch die Erweiterung der Gefäße erhöhtem Blutdruck entgegenwirken (bitte in Abstimmung mit Hausarzt oder Internist).
- Die allgemeine Durchblutung im Körper wird gefördert.
- Saunieren regt zum Trinken an. Aber bitte keine Fruchtsäfte, isotonische Energiegetränke oder gar Alkohol! Wasser oder alkoholfreies Weißbier sind ideal nach der Sauna.
- Regelmäßiges Saunieren beugt den klassischen Erkältungsinfekten vor, da das Immunsystem durch die Wärme- und Kältereize „trainiert“ wird.
Pausieren Sie zwischendurch
Besonders wichtig ist für jeden Saunabesucher das Ausruhen während und zwischen den Saunagängen. Wie lange Ihnen die Hitze in der Sauna bekommt, ist dagegen sehr individuell – meist sind es 10 bis 15 Minuten, je nach Temperatur und Aufgüssen. Ihr Körper signalisiert, wann er genug hat. Darauf sollten Sie hören.
Nach dem Verlassen der Sauna ist es gut, sich ca. ein bis zwei Minuten zu akklimatisieren und erst dann in ein kaltes Tauchbecken zu steigen oder sich mit einem kalten Kneippguss, z. B. mit dem Kneippschen Gießrohr, wohltuend abzukühlen (kalt auf warm).
Wer sollte nicht in die Sauna?
Es gibt ein paar Erkrankungen, bei denen Sie die Sauna besser meiden sollten:
- Akute grippale und bakterielle Infektion
- Schwindel
- Akutes Asthma
- Nierenerkrankungen
- Herzschwäche
- Starkes Rheuma
- Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Uveitis (Augenentzündung)